Der ehemalige Vereinigungsbrunnen

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde am Bahnhofsvorplatz der sogenannte Vereinigungsbrunnen errichtet. Er wurde gespendet von einem Herrn von Sieberer und galt als Wahrzeichen für das Zusammenwachsen von Innsbruck, Wilten und Pradl. Die Beschreibung des Brunnen-Entwurfs (Tirolensien.at) aus dem Jahr 1904 lautet wie folgt:

„Von einer rasenverkleideten Böschung führen drei Flachstufen zum Basin empor, das die Brunnengruppe umschließt. Die in der Ausführung dem Bahnhofplatze zugekehrte Hauptfront schmückt eine Gruppe von drei weiblichen Allegorien, in der Mitte thront die Gestalt Innsbrucks mit der Mauerkrone auf dem Haupte und der üblichen Idealgewandung. Diese Figur ist etwas über die beiden anderen, welche Wilten und Pradl symbolisieren, erhaben, sodass sie die ganze Gruppe dominiert. Innsbruck reicht Wilten die Rechte, zu Füßen Wiltens liegt Inful und Stab (Anm.: äbtliche Würdezeichen) als Hinweis auf seine Entstehung. Die linke Hand der Allegorie Innsbrucks ruht wie schützend auf der Gestalt Pradls, eines Mädchens mit Kornähren und Sichel. Ein Wappenschild von Innsbruck deutet auf den Zusammenschluss der drei Gemeinden unter diesem gemeinsamen Zeichen hin, außerdem hält Pradl noch eine Schriftrolle mit den Worten: Innsbruck, Wilten, Pradl, 1904. Auf der Rückseite des Monuments sehen wir die sehnige Gestalt des Inns, einen Mann, der sich auf ein Ruder stützt, und die am Oberkörper unbekleidete schlanke Gestalt der Sill mit Blumen und ein Zahnrad als Hinweis auf die durch die Wasserkraft begünstigte Industrie…“

Der Vereinigungsbrunnen wurde in der NS-Zeit als Verkehrshindernis gesehen und abgetragen.

 

Der ehemalige Vereinigungsbrunnen