Innsbrucks erster Bahnhof

Er verstarb am 1. Oktober 1859 in Wien. Am 10. November fährt die erste Lokomotive, von Kufstein kommend, in den Innsbrucker Bahnhof ein. Zehn Tage später verlässt erstmals ein Güterzug in Richtung Kufstein den neuen Bahnhof. Am 24. Nov. 1858 wird das Bahnhofsgebäude der Öffentlichkeit übergeben. Das sollte aber nicht ohne Fanfaren geschehen. Der „Tiroler Bote“ schreibt am 6. September: „Seine kaiserliche Hoheit der durchlauchtigste Erzherzog Statthalter hat mit höchstem Erlasse d.d. Schönbrunn den 19. d. Mts. das vom betreffenden Fest-Komité vorgeschlagene Programm über die Feierlichkeiten bei Gelegenheit der Eröffnung der Nordtiroler Staatsbahn zu genehmigen beruht.“ Zwei Tage wird gefeiert.

Grüne Wiesen liegen zwischen der Stadt (der heutigen Triumpfpforte) und dem Südbahnhof. Schnell bildet sich dort ein prosperierender Kosmos aus Technik und Mensch. „Es war ja nicht nur das Aufnahmegebäude und die Bahnsteighalle, sondern… das Heizhaus, das Werkstättengebäude, das Kesselhaus, Gebäude für Depots, Kasernen zur Unterbringung des Personals, ein Warenmagazin, zwei große Drehscheiben sowie Putzkanäle und andere kleine Objekte.“ (Quelle: Pawelka).

Der erste Bahnhof für die Stadt Innsbruck wechselt schon während seines Baues von öffentlichem in privaten Besitz. Denn die „k.k. Nordtiroler Staatseisenbahnen“ geben bereits am 23. September 1858 die Konzession an die „k.k.priv. südlichen Staats-, Lombardisch-, Venetianisch- und Central-Italienischen Eisenbahn“ ab, die später als „k.k. privilegierte Südbahngesellschaft“ auftritt. Diese muss sich im Gegenzug verpflichten, Innsbruck mit Bozen über den Brenner zu verbinden. (Quelle: Pawelka). Warum behält die Monarchie so bahnbrechende Entwicklungen wie die Erschließung ihres Hoheitsgebietes und das Eigentum an strategisch wichtigen Reisestationen nicht in eigener Hand? Der Staatssäckel ist leer! Es sind private Investoren, die in der Pionierzeit das Eisenbahnwesen vorantreiben. Die „k.k. priv. Südbahngesellschaft“ wird von einem Konsortium französischer Financiers geleitet, der unter anderem Baron Rothschild angehört.

Innsbrucks erster Bahnhof