Empörung wegen der Bahnhofs-Bilder von Max Weiler

Der Bahnhof beugt sich dem hohen wirtschaftlichen Druck; schlicht, funktional und zurückhaltend bleibt die Verkehrsdrehscheibe Innsbruck. Wäre da nicht der helle Aufschrei um dessen Zierde, die Fresken von Max Weiler! Als der Tiroler Künstler Max Weiler Mitte der 1950er Jahre hinter Bambusmatten vor neugierigen Blicken geschützt, die Bilder malt, weiß er noch nicht, dass er damit einen Skandal provozieren wird. Viele empören sich über die gesichtslosen Mannsbilder – noch dazu ein Kaiser und ein Tiroler Volksheld – mit viel zu kleinen Köpfen. Die ÖBB jedoch beweisen Kunstsinn und lassen die Arbeit am zweiten Bild nicht stoppen, wie viele Bürger fordern. Die Bilder – es sind nicht im eigentlichen Sinne Fresken, weil sie „secco“ gemalt sind, bedienen sich einer für die Entstehungszeit ungewohnten Formensprache. Betrachter empfinden die Bilder als Herabwürdigung des Bauernstandes, Zeitungen rufen „Kultur-Schande!“. Gerade diese Bilder werden jedoch einen neuen Bahnhof 2004 zum bewunderten Kunst-Bahnhof erheben!

 

Empörung wegen der Bahnhofs-Bilder von Max Weiler